Lecture –Performance mit Ursula Rogg und Heike Baranowsky, 25:00 Min
Text und Film von „Soliloquio“ ist das Ergebnis der intensiven Beschäftigung von Heike Baranowsky mit dem Meridian in der römischen Kirche Santa Maria degli Angeli e dei Martiri.
Die Meridianlinie wurde vor 320 Jahren von Papst Clemens XI in Auftrag gegeben und als astronomisches Werkzeug vor den heiligsten Bereich, dem Altar, verlegt, um astronomische Messungen – wie die Veränderung des Neigungswinkels der Erde – vorzunehmen und die Daten für Ostern voraus zu berechnen.
Das Besondere an Meridianlinien ist, dass sie zu einer Zeit verlegt wurde als das geozentrische Weltbild noch Doktrin der Kirche war: also, dass die Erde der Mittelpunkt des Universums ist und die Sonne sich um die Erde dreht. Als astronomisches Instrument konnte der Meridian aber das Gegenteil beweisen.
Für die Tonspur hat Ursula Rogg ein Libretto geschrieben und Regie geführt. Sie verbindet architektonische, astronomische und (religions-)historische Aspekte von Soliloquio mit Beobachtungen der Ich- Erzählerin aus dem Jahr 2020/21. Diese fanden unter Bedingungen der Coronapandemie statt, und werden in der Erzählung mit Beschreibungen von der Spanischen Grippe im Jahr 1918 verwoben.
Die Tonspur begleitet den Film als inneren Monolog in mäanderden Erzählbewegungen und wird von drei verschiedenen Stimmen und in drei Sprachen gesprochen. Eine italienische Stimme rhythmisiert den Text durch das Aufzählen aller Daten, an denen die Künstlerin im Jahr 2021 in der Kirche anwesend war, Soundeffekte unterteilen den gesprochenen Text in Kapitel.
Die 2-Kanal Projektion zeigt den Sonnenfleck, präziser das Bild der Sonne, das über den Marmorfußboden und die Einrichtungsgegenstände der Kirche wandert, über ein ganzes Jahr hinweg an wichtigen astronomischen Daten. Gemeinsam mit Volker Gläser (Kamera) in Stop-Motion-Technik gefilmt, sehen wir parallel die Winter- /Sommersonnwende, Herbst- und Frühlingsbeginn und andere wichtige Jahresereignisse.
Die drei Stimmen, gesprochen von Sofie Hüsler (italienisch), Ursula Rogg und Heike Baranowsky (dt./englisch), rufen die inneren Stimmen der Künstlerin hervor und vermischen sich zu einem rhythmischen, assoziationsreichen und teilweise meditativen Seh- und Hörstück.
2 Kanal Videoprojektion von Heike Baranowsky.
Text und Ton: Ursula Rogg
Ausschnitt der Lecture Performanceim Japanischen Palais Dresden, 2022
steht für alles, das um (und in) uns ist und nicht vom Menschen geschaffen wurde.
steht für alles, was der Mensch gemacht und auf dem Planeten hinterlassen hat.
In ihrem Projekt mit den Künstler*innen Ursula Rogg und Erik Göngrich untersuchen Schüler*innen der 7. Jahrgangsstufe der Heinz-Brandt-Schule ihre Umgebung und klassifizieren sie neu. Danach bauen sie fahrbare Skulpturen: diese erzählen Geschichten von Gebrauch und Verwandlung. Mittels erweiterter Sprache und dem Bauen von Demo-Fahrzeugen oder auch fahrbaren Skulpturen, gehen die Jugendlichen neue Verbindungen mit fassbaren Materialien und dem Rest der lebenden Welt ein.
Link zum Feature von Michaela Gericke: S.O.S. Schools of Sustainability: Kann Schule Klima retten? In: Couragiert unterwegs. Feministisch, divers, weltoffen: RBB Kultur
#1: Dokumentation eines Workshops an der Kids Uni/ Floating University.
Ursula Rogg, 2020.
Ein Wiegenlied in einem Pool am Fuße des Vulkans.
Singspiel mit Gróa Hreinsdottir und ihrem Frauenchor.
Von Heike Baranowsky und Ursula Rogg, 2014. Dauer 5.12 min.
Dokumentation eines Vermittlungsprojekts am Bodemuseum Berlin.
Von Ursula Rogg und Anja Edelmann, 2011. Dauer 5.28 min.